Seit gut einer Woche veröffentliche ich jetzt schon jeden Tag einen neuen Beitrag und versuche dadurch, wieder ein Gefühl für ein regelmäßiges Schreiben zu entwickeln. Dabei ist mir vor allem wichtig, dass ich Spaß habe. Lange Zeit habe ich das Schreiben nur als Tätigkeit gesehen, mit der ich komplexe Gedanken ausformulieren und anderen vorlegen kann. Das spielt gerade eben aber nur noch eine untergeordnete Rolle.
Natürlich finden sich in den Filmempfehlungen immer noch Informationen und ich versuche auch deutlich zu machen, warum ein Film für mich überhaupt in die Liste gehört. Allerdings sind diese Beiträge für mich wesentlich lockerer aufgebaut, als solche über die Gegenüberstellung von zwei unterschiedlichen Erklärungsmethoden. Ich will die tiefgreifenden Artikel zwar nicht vollständig verbannen, aber wenn es mir darum geht, das Schreiben wieder zu etwas Ungezwungenem zu machen, erscheint es mir nicht so sinnvoll, gleich mit dem nächsten Mammutprojekt zu beginnen.
Oder vielleicht doch? Oder nicht? Mal sehen! Schreiben ist vor allem eine Übungssache, und egal, wie viel ich auch über die Theorie weiß. Ich kann nur besser werden, wenn ich einfach auch mehr schreibe, und zwar über die verschiedensten Themen. Zurzeit geben mir die Regal-Beiträge einen festen Rahmen. Was ich jedoch mache, wenn ich mit allen Empfehlungen durch bin, das weiß ich noch nicht. Bis dahin habe ich allerdings noch einen Haufen Filme, über die ich wahrscheinlich noch nie mit jemandem gesprochen habe! Das wird also schon.
Warum sollten wir alle nun aber überhaupt damit anfangen, über das zu schreiben, was uns beschäftigt? 2007 habe ich auf einem Blog geschrieben, weil ich gern mit anderen über die Themen sprechen wollte, die mich interessiert haben. Heute geht das nur noch eingeschränkt. Die Menschen sind erwachsen geworden, haben einen Beruf oder so, gründen vielleicht gerade eine eigene Familie und kämpfen mit dem Sinn des Lebens, oder wenigstens mit der Vorstellung einer erfüllten Beziehung. Sie haben kaum noch Zeit, um mit Menschen im Internet zu diskutieren.
Heutzutage ist es auch keine Neuheit mehr, etwas im Internet zu lesen. Wir bekommen das ja alltäglich in den sozialen Netzwerken vorgesetzt. Was meiner Ansicht jedoch fehlt, ist ein Ausbrechen aus den Konventionen, ein bewusstes Auseinandersetzen mit der eigenen Gedankenwelt und wie sich diese Gedanken weiterentwickeln. Und hier setzt das Schreiben an: Wir erlangen die Fähigkeit zurück, uns mal wieder selbst zu reflektieren, anstatt bloß ein Selfie oder ein YouTube-Video zu posten. Und das finde ich großartig.
Natürlich hat man Angst davor, dass das, worüber man schreibt, nicht unbedingt den eigenen Erwartungen an guter Literatur entspricht. Oder dass man mit seinen Ausführungen zum Gespött oder aber zum Ziel von Trollen wird. Aber wisst ihr was? Das kann ohne große Probleme überwunden werden. Und die Gespräche, die sich aus den Gedanken entwickeln, können auf etwas hinweisen, über das man noch nie nachgedacht hat. Und das ist der Antrieb dahinter: Spaß zu haben, interessante Gedanken auszutauschen und Menschen kennenzulernen.