Lernen: Programmierung einer Lernanwendung (1)

Ich habe die ersten Grundlagen für die bereits beschriebene Webanwendung mit HTML-Seiten und „mod_rewrite“-Unterstützung (zur Auswertung der Adresszeile) umgesetzt. Das Programm soll mir dabei helfen, meinen Lernprozess besser zu strukturieren, indem es mir einige Verwaltungsaufgaben abnimmt. So muss ich zum Beispiel nur noch einzelne Kurse in HTML gestalten und kann mich dann darauf verlassen, dass das System diese richtig anzeigt, sortiert und meinen Fortschritt in ihnen abspeichert.

Ich halte dieses System für sinnvoll, weil Lernprozesse sowohl Aufarbeitung als auch Reproduktion beinhalten. Dadurch dass ich die Kurse selbst gestalte, bin ich selbst dafür verantwortlich, das Wissen so vorzubereiten, wie ich es für wichtig erachte. Gleichzeitig erleichtert die Aufteilung auf Unterseiten eine Strukturierung des Lernprozesses, da das Wissen in konkreten Verständnisschritten erarbeitet wird.

Ein weiterer Vorteil eines solchen Systems ist die Erweiterbarkeit. Eine zufällige Seite aus den erstellten Kursen aufrufen und dann auf dieser den Kurs fertigstellen. Oder man könnte beispielsweise übergeordnete Kurse erstellen, die auf die Grundkurse zugreifen. So könnte man einen Kurs erstellen, der sich mit den Grundlagen der Biologie beschäftigt und Seiten aus anderen biologischen Kursen mitverwendet, aber dennoch einen numerischen Ablauf verfolgt, sodass man nicht das Gefühl hat, dass man sich in Unterseiten verliert.

Kuratorische Arbeit ist Bestandteil jedes Bildungsprozesses. Man muss für sich selbst kommentieren, warum die Prozesse, die man erlernt, so stattfinden, wie sie stattfinden. Nur dann kann ein erneutes Lernen sichergestellt werden. Ansonsten hat man möglicherweise das Problem, dass die gelernten Inhalte unverständlich sind, weil Teilprozesse nicht offensichtlich nachvollzogen werden können. Mein Programm versucht dem aus dem Weg zu gehen, indem Kurserstellung und -teilnahme von derselben Person durchgeführt wird.

Wohnzimmerregal: Stranger Than Paradise (1984)

Der zweite Film von Jim Jarmusch ist für mich vor allem interessant, weil er mit einfachen Mitteln eine schöne Charaktergeschichte erzählt, die sich zwar nur sehr langsam aufbaut, sich dafür aber perfekt für einen langen Abend zum Runterkommen eignet. Jarmusch hatte mit Stranger Than Paradise seinen langsamen Durchbruch und wurde nun erstmals auf Festivals mehr beachtet. Für mich bleibt der Film aber auch als starke Inspiration für Autocheiria in Erinnerung.

Der Film gliedert sich in drei Abschnitte. Willie ist ein Hipster in New York. Im ersten Teil verbringt seine Cousine Eva einige Wochen bei ihm in New York und zieht dann zu seiner Tante nach Cleveland. Im zweiten Teil reisen Willie und sein Kumpel Eddie ein Jahr später ebenfalls nach Cleveland, um Eva zu besuchen, um dann im dritten Teil gemeinsam nach Florida zu fahren. Der Film wird von Alltagserlebnissen und -dialogen getragen und beschreibt eine melancholische Stimmung.

Der Film ist für mich so etwas Besonderes, weil die Bilder und die Melancholie perfekt zusammenpassen. Die langsamen Szenen bauen sich genau im richtigen Tempo auf und ermöglichen, dass der Film einfach dahinläuft, ohne dass man auf ihn achten muss. Auch wenn ich Jarmusch nicht für den besten Regisseur halte, so wollte ich eigentlich immer nur solche Filme wie er machen.

Rückschau: gier nach licht (2006)

gier nach licht (2006)

Eines der Fotos, die ich mein Leben lang in Erinnerung behalten werde. Nicht, weil es eine besondere Situation darstellt, sondern wegen des Gegenteils. Die Aufnahme der Lichtung zwischen Hornow und Kahsel zeigt eine herbstliche Stille. Die geringe digitale Qualität und die nachträgliche Verdunklung des Himmels tragen dazu bei, dass sich das Bild alt anfühlt. Aufgrund des großen Schärfebereichs sieht das Bild so aus, als wäre es gemalt worden. Die Birke im Mittelgrund sticht dabei besonders hervor, weil sie durch ihre weiße Farbe und ihre Reichweite durch alle Bildbereiche die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Der Titel „gier nach licht“ setzt das Thema des Bildes. Zum einen versuchen die Pflanzen, aus ihrer Umgebung hervorzutreten, um an mehr Licht zu gelangen. Zum anderen wirken die gelblichen Gräser so, als würden sie das Licht aufsaugen und es nicht mehr hergeben wollen. Der obere, durch den Himmel gekennzeichnete, und der untere, durch die Gräser gekennzeichnete, Bildbereich wird durch einen mittleren getrennt, in dem sich eine Wand aus Bäumen befindet, die es unmöglich erscheinen lässt, dass die vom Licht getroffenen Bäume im Vordergrund jemals in den Himmel ragen werden. Dennoch gibt es mit der Birke diesen einen Ausreißer.

Ich verbringe mein ganzes Leben vor Computern (und ihr alle höchstwahrscheinlich auch)

Ich bin wahrscheinlich in der besten Zeit für Computer aufgewachsen, die jemals existieren wird. Und ich bin sehr dankbar dafür. Nach dem Ende des kalten Krieges erlebte der Osten Deutschlands die Fortschritte der westlichen Mikroelektronik. Immer mehr neue Geräte konnten eingekauft werden und Heimcomputer wurden zum alltäglichen Werkzeug der 90er-Jahre. Bereits mit fünf Jahren, 1995, wurde ich an eine Technik herangeführt, die für die meisten noch Science-Fiction war und teilweise heute immer noch ist. Ich spielte Computerspiele, weil ich ohne die Hilfe meiner Eltern in Welten vordringen konnte, die ich mit mir selbst aushandeln konnte. Und ich spielte Computerspiele, weil ich gegen meine Freunde antreten konnte. Es machte Spaß, sich nicht mit seinen physischen, sondern mit seinen motorischen und taktischen Fähigkeiten zu messen. Doch es ging noch weiter.

Anfang der 2000er-Jahre kam ich das erste Mal eigenständig mit dem Internet in Kontakt. Ich lernte Google kennen, fing an, Weblogs zu folgen, spielte im Internet, war sogar in einem Clan integriert, lernte Foren- und Moderatorkultur kennen, schrieb eigene Beiträge, programmierte Webseiten, Programme, eigene Level in Jedi Knight II und sogar Spiele im RPG-Maker. Ich verbrachte einen Großteil meiner prägenden Kindheit damit, vor einem Desktop-PC zu sitzen und die Schönheit einer Welt kennenzulernen, in der ich mehr über Computer und das Internet wusste, als meine Eltern, ja sogar mehr als alle Erwachsenen, denen ich damals begegnet bin.

Es war eine Zeit, als das Internet noch ein Ort voller Innovationen und Experimente war, als noch Anleitungen geschrieben wurden, wie man seine eigene Webseite programmiert und nicht einfach zusammenklickt. Und ich möchte diese Zeit in Erinnerung behalten, als es noch nicht so etwas wie soziale Netzwerke gab, sondern man sich der Internetarchitektur bedient hat, um eigene Ideen umzusetzen. Aber ich möchte nicht, dass der Artikel zu sehr in die Richtung, Großvater erzählt von der guten alten Zeit, abdriftet. Ich frage mich viel mehr, was diese Bedingungen aus meinem Leben gemacht haben. Und auch, was diese Bedingungen aus euch oder euren Kindern machen werden.

Ich möchte mir kein Leben mehr ohne Computer vorstellen, weil sie für mich zu dem Werkzeug geworden sind, mit dem ich alle meine Gedanken miteinander verbinde. Sie lassen entfernte Erinnerungen wieder aufleben, sie bieten mir Unterhaltung, sie geben mir Zugriff auf die Gedanken so vieler intelligenter Menschen. Ohne das Internet hätte ich wahrscheinlich nie ein so starkes Interesse am Lernen entwickelt. Ich verbringe einen Großteil meines Tages vor Bildschirmen, die einen Teil meines Gehirns ersetzen und den anderen Teil herausfordern und ergänzen. Computer sind mehr als nur Arbeitsobjekte für mich. Sie unterstützen meine Wahrnehmung und man könnte fast behaupten, dass sie so etwas wie ein körperliches Organ geworden sind. Das Erschreckende daran ist für mich jedoch, dass dieses Organ als solches noch nicht in seiner Bedeutung von allen Menschen erfasst wird.

Natürlich kann man auch ohne Computer leben. Genauso wie man auch ohne Geschmack oder ohne Gehör leben könnte. Aber wenn man die Möglichkeit hat und einmal verstanden hat, wozu dieses Organ fähig ist, dann möchte man nicht mehr darauf verzichten. Umso verwerflicher sind die Implikationen eines geldorientierten Systems auf die Verwendung von Computern und Internet. 50 € und Sie haben denselben Zugriff auf das Wissen der gesamten Menschheit wie alle anderen, die es sich leisten können. 500 € mehr und Sie können mit ihrem Computer die Berechnungen durchführen, die notwendig sind, um die Infrastruktur Ihrer Umgebung zu modernisieren. Ist es das, was wir wollen?

Wie alles in unserer Umgebung beeinflussen uns Computer durch die Art und Weise, wie sie uns begegnen. Wenn wir Computer als ein Smartphone wahrnehmen, auf dem wir lediglich Apps installieren, Videos schauen und hin und wieder eine Webseite aufrufen, dann werden wir wahrscheinlich in eine Richtung erzogen, die uns die Möglichkeiten nimmt, unabhängig zu sein. Unabhängig von Herstellern, unabhängig von Autoritäten. Wir verlieren einen Teil unserer Freiheit, weil wir keine Lust dazu haben, Computer zu verstehen. Und weil wir schon unter diesen Umständen keine Lust mehr haben, werden auch die zukünftigen Generationen nicht davon profitieren.

Häufig sitze ich in der Bibliothek meines Vaters und frage mich, ob ich, wenn ich keinen Computer zur Hand gehabt hätte, die ganze Zeit über diese Bücher lesen würde, die auch schon mein Vater gelesen hat. Und ich antworte: Sehr wahrscheinlich. Aber gleichzeitig denke ich mir, dass ich in meinem Leben schon wesentlich mehr im Internet gelesen habe, als alle Bücher in dieser Bibliothek zusammen. Ich habe mehr gelernt. Ich habe Aktuelleres gelernt. Und ich habe teilweise Interessanteres gelernt. Die Angst vor Computern ist für mich nicht mehr als die Angst vor Büchern. Man denkt, sie nehmen einem Zeit weg, aber in Wirklichkeit verbringt man die Zeit einfach anders.

Wohnzimmerregal: Flight of the Conchords (2007)

Meine guten Freunde, machen wir doch mal einen kurzen Abstecher hin zu einer der wundervollsten Serien, die je produziert wurden: Flight of the Conchords trifft jeden Nerv bei mir. Ich fange jedes Mal laut zu lachen an, wenn ich allein die ersten paar Minuten der ersten Folge anschaue. Und ich höre auch mit dem Lachen nicht mehr so leicht auf. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, mit Marcel zusammen einen Sonntag lang alle beiden Staffeln durchzuschauen, weil wir einfach nicht aufhören konnten. Doch worum geht es überhaupt?

Bret und Jermaine sind von Neuseeland nach New York gezogen und versuchen sich dort als Musiker durchzuschlagen, was ihnen leider nur so mittelmäßig gelingt. Ihr Agent Murray arbeitet Vollzeit im neuseeländischen Konsulat und ist den beiden nur hin und wieder eine Hilfe bei ihren Erfolgsanstrengungen. Die beiden setzen ihre Alltagserfahrungen in Liedern um und besprechen Liebe, Armut oder einfach nur merkwürdige Begebenheiten. Dabei müssen sie sich zusätzlich noch mit dem Pfandleihenbesitzer Dave und ihrem einzigen, aber vollkommen überzeugten Fan Mel herumschlagen.

Flight of the Conchords ist eine einfach produzierte Serie, die es schafft, allein durch ihren Charme alles herauszuholen. Es braucht keine komplizierten Handlungen, wenn man sich auch einfach mal damit beschäftigen kann, was passiert, wenn man ein Bandmitglied durch eine Kassette ersetzt.

Lernen mit einzelnen HTML-Seiten

Ich bin regelmäßig auf der Suche nach neuen Methoden, um meine Lernanstrengungen zu verringern und mich besser zu organisieren. Bisher hatte ich jedoch noch nie eine gute Methode gefunden, das Wissen, das ich über die Jahre angesammelt habe, regelmäßig wieder abzufragen. Das hat damit zu tun, dass ich es nur in sehr wenigen Fällen brauche und mich deshalb nie dazu durchringen konnte, es in einem regelmäßigen Lernplan umzusetzen.

Und ehrlich gesagt, muss ich mich selbst fragen, weshalb ich mich über etwas informieren möchte, das ich so gut wie nie benutze. Meine Antwort ist: Ich nutze das Wissen möglicherweise nicht direkt, aber ich kann es in andere Themen einbauen, um diese von einer neuen Perspektive aus zu sehen. Bisher hatte ich jedoch keine Ahnung, wie ich das Wissen so aufbereite, dass ich schnell darauf zugreifen kann, ohne mich mit der Bedienung herumzuquälen.

Das hat sich jetzt geändert. Ich habe mir Gedanken darüber gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich HTML-Seiten programmieren sollte, die das Wissen in einzelne Blöcke unterteilen, sodass dann von außen mit einer PHP-Seite darauf zugegriffen werden kann. Diese merkt sich, an welcher Stelle ich zuletzt gewesen bin. So muss ich lediglich die PHP-Seite aufrufen und kann dann immer wieder dort anfangen zu lernen, wo ich mich zuletzt aufgehalten habe.

Das vereinfacht die Übersicht und ermöglicht es, dass ich die größeren Wissenssammlungen in einzelne Kurse herunterbrechen, die ich dann in der Geschwindigkeit durcharbeite, die ich für angemessen halte. Jetzt muss ich das ganze nur noch programmieren.

Wohnzimmerregal: Youth in Revolt (2009)

Wer hat sich nicht schon mal vorgestellt, im Sommer seine große Liebe zu finden und mit ihr durchzubrennen? Youth in Revolt geht aber noch einen Schritt weiter, denn der Film fragt, was du tun würdest, um mit dieser Liebe zusammenzubleiben? Würdest du zu einem Draufgänger werden, um dich endlich gegen die Welt durchzusetzen?

Nick Twisp ist der geborene Außenseiter und muss nun den Sommer mit seiner Mutter und ihrem neuen Freund in einem Trailerpark verbringen, weil dieser Geldprobleme hat. Dort trifft er allerdings auf Sheeni, die ihn so schätzt wie er ist, aber ihm gleichzeitig sagt, dass sie wahrscheinlich nicht zusammen sein können, weil der Sommer bald endet und die Entfernung zu groß sei. Sie entwickeln einen Plan, bei dem Sheeni eine Arbeit für Nicks Vater besorgt, sodass Nick, wenn er es irgendwie schafft, dann bei seinem Vater leben und die beiden wieder zusammen sein können.

Youth in Revolt ist eine prägnante Komödie mit der leicht verrückten Idee, sich mit seinem Alter Ego darüber zu streiten, wie man die Liebe seines Lebens aufrechterhält! Ich mag den Film von vorne bis hinten, weil er eine Jugendgeschichte erzählt, ohne dass man das Gefühl hat, dass es zu sehr in Klischees abdriftet. Ich mag auch die ungewollten Verwandlungen von Nick und die daraus resultierenden Szenen. Einfach lustig.

Einen Moment bitte

Ich denke gerade darüber nach, was es bedeutet, wenn man einfach nur mal sitzen bleibt und nichts tut. Ich habe es vielleicht ein paar Minuten so ausgehalten, aber irgendwie ist das für mich kein besonders gutes Ergebnis. Ich habe die letzten paar Stunden damit zugebracht, mich komplett von dem heutigen Tag zu lösen, vielleicht weil das einfach zu viel auf einmal gewesen ist, die Hitze, die vielen neuen Menschen, die Erwartungen.

Dabei habe ich normalerweise überhaupt kein Problem damit, mich mit vielen Dingen auf einmal zu beschäftigen. Ich liebe es, mich mit unterschiedlichen Ideen und Projekten zu befassen. Aber trotzdem schaue ich mich gerade an und sehe vordergründig eine Person, die schwer durchatmen muss. Nicht weil es ihr keinen Spaß macht. Ganz im Gegenteil, ich denke, dass der Spaß einen großen Anteil daran hat, dass ich überhaupt geschafft bin.

Und ich möchte das auch. Ich denke, dass ich in diesem Praktikum sehr viel dazulernen werde. Und ich bin davon überzeugt, dass ich auch anderen behilflich sein kann. Manchmal braucht es eben auch mal ein Weilchen, bis sich der Körper an alles gewöhnt hat. Schulanfänge waren noch nie leicht. Bis dahin schließe ich aber meine Augen und versuche, an nichts mehr zu denken. Ach.

Wohnzimmerregal: Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (2010)

Dieser Film bleibt mir vor allem wegen seiner unschönen Folgen in Erinnerung: Er hat die Karrieren von Michael Cera und Edgar Wright stark zurückgesetzt und meines Erachtens nach komplizierte kleinere Filme in Hollywood verunmöglicht, hauptsächlich weil er ein großer Flop an den Kinokassen war. Er spielte gerade einmal die Hälfte seiner Produktionskosten wieder ein.

Und das ist eine der größten Ungerechtigkeiten der Filmgeschichte, denn dieser Film ist so unglaublich witzig und gut, dass es eine Schande ist, dass er maximal als eine Fußnote behandelt werden wird. Edgar Wright hatte zuvor bereits mit zwei Filmen seiner Cornetto-Trilogie bewiesen, dass er witzig sein konnte und hat hier alles gegeben. Das war sein Sprung in den großen Teich. Michael Cera war bis zu dem Zeitpunkt einer der meistgefeierten Indie-Stars, unter anderem mit Superbad oder Juno. Und danach brauchte es zwei Jahre, bis er wieder eine nennenswerte Rolle bekam.

Die Handlung des Films dreht sich um Scott, der sein Traummädchen findet, aber vorher ihre sieben bösartigen Ex-Freunde besiegen muss, bevor er mit ihr zusammen sein kann. Der Film basiert auf dem Comic von Bryan Lee O’Malley und ist meiner Ansicht nach eine absolut gelungene Umsetzung, mal davon abgesehen, dass die Handlung von sieben Bänden in einem Film erzählt wird und das Tempo natürlich angepasst und Elemente herausgestrichen werden mussten.

Mich macht das aber alles so traurig. Edgar Wright, Michael Cera und Bryan Lee O’Malley, alles Menschen, die ich unglaublich schätze, bringen ihre Fähigkeiten in einen einzigen Film ein und er wird daraufhin großartig. Und trotzdem ist er ein Misserfolg. Trotzdem interessieren sich die Menschen kein bisschen dafür. Ich glaube, dass ich hier zu einem wichtigen Teil das Vertrauen ins Filmemachen verloren habe.

Paris: Zehn Stunden

Es ist nicht schlimm, so lange unterwegs zu sein, mal davon abgesehen, dass der Körper seine Fähigkeit verliert, klar zu denken. Aber mal ehrlich: Zehn Stunden Auto zu fahren, haben nicht dazu geführt, dass ich schlechter gefahren wäre. Ausreichend Pausen haben dazu beigetragen, dass es mir gut ging.

Dennoch bleiben einem nicht viele Gesprächsthemen übrig, gerade auch, wenn die anderen im Auto größtenteils über schlafen. Also fängt man an, seine Umgebung intensiver wahrzunehmen. Man konzentriert sich auf die anderen Fahrzeuge, man verliert den größeren Weg aus den Augen und beginnt im Jetzt zu denken.

Die Musik hält den Moment fest und befreit ihn von seiner Monotonie. Es geht immer weiter, Kilometer für Kilometer, Stadt für Stadt, Autobahn für Autobahn. Dann hat man es aber geschafft und der Körper muss sich nun langsam wieder aus seiner Jetztorientierung befreien. Plötzlich muss man kein Auto mehr fahren. Ich muss nicht mehr auf den Verkehr achten und es entsteht nach dieser langen Zeit ein merkwürdiges Loch.

Ich bin froh, wieder zu Hause zu sein und vorerst über nichts mehr nachdenken zu müssen. Jetzt heißt es, sich auszuruhen und auf neue Abenteuer vorbereiten!