Alternative für Schland

Scheiße genug, dass die AfD sich nun tatsächlich zu etablieren scheint. Wenn man dann auch noch mitbekommt dass tatsächlich Leute aus dem engen Bekanntenkreis die entsprechenden Neigungen haben, frage Ich mich wirklich wie das eigentlich passieren kann.
Ich meine, niemand würde sich selber als herzlos bezeichnen, oder Menschen, die  in anderen Ländern schlimmen Gefahren ausgeliefert sind wirklich einfach so sich selbst überlassen. Trotzdem kascht diese Partei die meisten Wähler tatsächlich mit Parolen zur Sicherheits- und Einwanderungspolitik. Und generell, das Schland sich sowieso eher raushalten soll aus der Welt und Wir unser eigenes Ding drehen sollten. Wie passt das zusammen? 
Ausländerkriminalität ist da so ein Schlagwort, man will zwar selber nicht herzlos dastehen, aber die Menschen reinholen nur damit sie uns ausrauben, will auch keiner. Dabei ist das ja nicht mal so. Trotzdem gibt es natürlich die Statistiken die belegen, dass von Immigranten ein höheres Straftatenpotential ausgeht, als von den richtigen DEUTSCHEN. Wenn man da aber mal Ursachenforschung betreibt, liegt das nicht daran dass die Menschen aus anderen Ländern einfach ein Kriminalitätsgen inne haben, sondern wie man mit den hier angekommenen Menschen schon jahrzehntelange umgeht.
Angefangen mit den Türken, die uns unseren heutigen Wohlstand überhaupt erst ermöglicht haben durch ihren Willen die freien Arbeitsstellen bei uns zu besetzen, die in den 70er Jahren im Zuge des Wirtschaftswunders freiwurden. Ohne diese „Entwicklungshelfer“ wären wir Wohlstandstechnisch heute wohl ganz woanders angesiedelt. Aber damals war man schon egoistisch und blind genug diese Menschen tatsächlich nur in ihrer Arbeitskraft zu benutzen und sie sonst möglichst zu separieren.
 
Die Leute wollten natürlich Teil der Gesellschaft werden und ihre Kinder nicht als Außenseiter aufwachsen sehen, wenn sie diese dann aber Einschulen wollten kam ganz schnell der Bescheid, dass das Kind auf eine gesonderte Schule 10 Kilometer weiter weg von der „normalen“ Schule zugeteilt wurde. Mit den anderen von denen, den anderen Türken, da könnt ihr eure Sprache sprechen und seit unter euch. Die heute so gern zitierten Paralelgesellschaften waren also staatlich gewollt und gefördert. Dass das dann eine kriminalisierung nach dich ziehen KONNTE, damit konnte natürlich NIEMAND RECHNEN, wenn die Menschen in einem Land ein Gefühl  bekommen, dass niemand ein Interesse an ihrer kulturellen Identität hat sonder nur an der stumpfen Arbeitskraft, nee krass echt?
Trotzdem will ich nicht dass das so rüberkommt als wäre diese Entwicklung zwangsläufig überall so abgelaufen, die meisten haben es über die staatlichen Hindernisse hinweg geschafft sich zu integrieren.

Und da komm ich im zweiten Punkt, den ich nicht verstehe. Auch wenn die AfD natürlich noch viele andere „Inhalte“ vertritt, so belegen Umfragen, dass die meisten Menschen tatsächlich zu dieser „Alternative“ greifen wegen der sicherheitspolitischen Aspekte, die sie vertritt. Ob da die Grenzkontrollen wieder eingeführt werden sollen, oder die Ausländerpolitik im Allgemeinen verschärft werden soll. Ich sehe einfach nicht, dass das ein Problem ist. Die Straftatbestände sind seit Jahrzehnten rückläufig, überwiegend, und die Menschen fühlen sich tatsächlich Unsicher? Das kann nur Ergebnis sein jahrelanger Berichterstattung durch Springermedien. Und selbst wenn es ein Problem wäre, sehe ich nicht ein, dass dieser eine inhaltliche Aspekt der Grund dafür sein kann eine Partei zu wählen. Eine Partei, die der Wohlstandspumpe EU, die Deutschland extrem geholfen hat, äußerst skeptisch gegenüber steht. Eine Partei die nicht wirklich für soziale Gerechtigkeit steht. Eine Partei, die zu einem nicht unerheblichen Teil aus ausgedienten CDU-Funktionären besteht, und jetzt eine Alternative zur gängigen Politik darstellen soll?

Muss sagen da glaube ich sehr an die These, dass die Medienwelt sich so sehr mit populistischen Aussagen gegen Lucke und Co. versucht hat und diese wiederum selbige geschickt entlarvt haben, sodass ein Eindruck entstanden ist, die Partei sei zu Unrecht im Speerfreuer der Öffentlichkeit, einfach aus einem Mangel an sachlicher Auseinandersetzung mit der Dreckspartei. Aber leider kommen sachliche Auseinandersetzungen in einem großen Teil der Bevölkerung nicht so gut an, deshalb wurde da die Rhetorikmaschine angeschmissen. Kommt jetzt natürlich alles zurück der Scheiß.
Naja und außerdem ereilt Deutschland das schicksal anderer europäischer Staaten, dass durch die homogenisierung der Parteienlandschaft meist nur noch die große Koalition möglich ist, und ein wirklicher Politikwechsel nicht mehr stattfinden kann. Das hat in Groß Britannien, Frankreich, Schweden auch dazu geführt, dass Randkräfte erstarken und und sowas wie die AfD Chancen hat.

Ne aber mal ohne Scheiß, ich hab großen Hass. You heard it here first, REPORT.

Wollt eigentlich keinen politischen Artikel schreiben, aber das beschäftigt mich halt seit einiger Zeit sehr.
luv y‘all

The Vault

Ich bin eigentlich nie ein großer Fan von diesen Webserien gewesen. Okay, okay, ich geb ja zu ich hab auch ein paar Staffeln von The Guild gesehen, und auch The Legend of Neil (Die Schweine haben das für Deutschland mittlerweile gesperrt) hab ich sehr genoßen, aber diesen Machinma Sachen wie diese Halo Serie, hat mich nie interessiert. Sieht ja alles schick aus, aber irgendwie hab ich schon genug Serien, die ich schauen muss und Webserien stehen den großen Brüdern gerne mal ein bisschen nach in Schauspielerleistung und Co. Genug Gemecker. 

Ich habe vor ein paar Jahren eine Webserie dann doch mal in mein dunkles staubiges Herz gelassen. Es muss bei einer meiner nächtlichen Streifzüge im weltweiten Netz gewesen sein, als ich zufällig auf diese Videoreihe gestoßen bin. Lass es ruhig 2 Jahre her sein. Und erst wieder dieser Gedanke: „Gnaaa, wieder so eine über ambitionierte Webserie von irgendwelchen Studenten, die zuviel in Lostforen unterwegs waren.“ Aber dann gab ich ihr eine Chance und zack boom hatte alle ausgestrahlten Folgen in einer Sitzung durchgeschaut und ich wollte dran bleiben. Und anfangs kamen noch regelmäßig die neuen Episoden, doch plötzlich war da nichts mehr. Sehr lange. Und ich forschte nach und traf auf ihren Blog. Und da erklärten sie, warum die neuen Folgen auf sich warten liessen, neue Projekte, private Probleme, Probleme mit den Produzenten und ihren Vorstellungen. Also hab ich mich in Geduld geübt. Und alle paar Monate tröpfelte dann Folge nach Folge in mein Youtube-Abonnement rein.
Und gestern war sie dann da. Die Finalfolge. Das Ende. 30 Minuten lang. Und ich bin zwiegespalten. Ich bin nicht zufrieden mit dem Ende. Zuviele neue Fragen, die nicht beantwortet werden. Und eigentlich müsste ich jetzt voll enttäuscht sein. Diese Kackserie, der ich all die Jahre so vertraut habe, schafft es nicht am Ende mein Wunschende hinzubekommen. Aber ich bin nicht sauer. Ich gönne es ihr. Ein Ende. Ich hab auch schon gelesen, dasss die Macher mittlerweile an einem richtigen Filmprojekt dran sind. Und ich wünsche denen nur das Beste. Weil mir dieses Projekt ans Herz gewachsen ist. 
Ich will euch gar nicht erzählen, worum es in dieser Serie geht, das stückchenweise herausfinden ist hier Teil des Spasses. 
Also dann. Schaut euch The Vault an.

Zugfahrt

So, mein erster eigener Post. Ich habe lange überlegt, was ich schreiben soll. Erst wollte ich mich nur vorstellen, aber da sich (vermutlich) nur Leute hier tummeln werden, die mich eh schon kennen, lass ich das lieber sein. Also kramte ich in meiner Artikel-Schatzkiste. Ich entdeckte meine ersten Artikel. Der aller erste war eine Antwort auf ein Post von Henry von Oktober 2009 und wurde von Willi auf seinem Blog veröffentlicht.
Nur knapp zehn Tage später schrieb ich meinen zweiten Text. Und den möchte ich jetzt hier selber veröffentlichen. Ich hoffe nur, ich komme hier mit dem Bloggen halbwegs klar. Meine Zeit beim Pokéwiki dürfte da sicherlich behilflich sein.


30.10.2009
Jedes Mal wenn ich im Zug sitze, überlege ich, was ich machen soll. Wenn der Zug 13.40Uhr (eigentlich immer) pünktlich losfährt, bin ich hoch motiviert, die Langeweile endlich zu besiegen.
Früh, wenn ich zur Uni gehe, öffne ich den Briefkasten, um zu gucken, was drin ist. Bis jetzt war jeden Freitag die “freitag SZ” drin. Das erste Mal habe ich mich tierisch gefreut, etwas zum Lesen im Zug zu haben. Schnell wurde mir aber klar, dass darin nur Geplänkel steht. Nicht einmal ein Rätsel gibt es darin. Heute gibt es einen Artikel zur steigenden Anzahl rechter Gewalt. Als ob das neu wäre. Vielleicht tue ich ihn mir aber trotzdem später an. Zur großen Überraschung lag heute in der Zeitung, neben der üblichen Möbelhaus-Werbung, auch eine MadiaMarkt-Werbung. Begeistert durchblätterte ich sie, freute mich über technische Neuheiten und ihren Preisen und bewunderte MediaMarkt’s Talent, immer wieder passende Promis für ihre Werbung zu finde. Obwohl ich Mario Barth’s Witze nicht unbedingt lustig finde, gibt er mir doch ein Zeichen, in dem richtigen Laden einkaufen zugehen. Alles in Allem hat das Lesen verschiedener Schriften nicht einmal annähernd solange gedauert, wie das Schreiben dieses Textes. 
Also, was nun? Erst einmal die Fahrscheine zeigen. Na klar, mach ich doch gerne. Angesichts der Tatsache, dass alle um mich rum irgendwelche uninteressanten Bücher lesen (wie zum Beispiel: “Eine schlesische Kindheit” von Maria Frisé), oder Musik hören, oder Gespräche führen, bei denen es sich nicht lohnt, mitzuhören, brauch ich erst gar nicht anzufangen, mich für die Leute zu interessieren. Apropos Musik hören: ich habe geplant dieses Wochenende meinen MP3-Player mit nach Dresden zu nehmen. Aber da mich Musik nicht körperlich beschäftigt, werde ich mir wohl doch überlegen müssen, was ich nächstes Mal im Zug machen werde. Meist sind es die kleinen Dinge und die kurzen Momente, die mich von meiner Langeweile ablenken. Doch diese Situationen sind leider unregelmäßig verteilt. Letztens standen wir kurz an einem Bahnhof in der Nähe von Ruhland. Genau vor meinem Fenster war ein Gänsestall. Ach, waren das herrliche 3 Minuten. Da war ich auch schon fast zuhause. Das ist dann noch mal ein Motivationsschub. Die frische Luft beim Umsteigen in Ruhland belebt den platt gesessenen Körper. Die Uhr sagt: “Das Schlimmste hast du geschafft!” und die Gedanken an das Wochenende lassen die Welt wieder besser erscheinen. In dem anderen Zug sind dann auch wieder neue Leute. Und das “Die Bahn”-Personal ist anders. Dann fragt mich wieder einer nach meinem Fahrschein. Und das jedes Mal wenn ich im Zug sitze.

Und ab in den Krieg…

Yeah,
erster Eintrag im Blog und schon ein politisches Statement.
Eigentlich wollte ich irgendwas gutes, schönes schreiben, zum Beispiel, warum American Horror Story so toll ist… oder Buffy… oder beides

Naja, das kommt bestimmt noch. Erst mal ein bisschen Dienstagmorgen-Entrüstung.

Die ganze Welt redet in letzter Zeit vom Krieg, von den Krisen in der Ukraine und im Irak, von Putins Machtbesessenheit, von der Brutalität der IS-Kämpfer.
Was mich an der ganzen Sache entsetzt, ist die Tatsache, wie schnell man sofort in Feindbilder rutscht. Der WDR-Chefredakteur spricht in einem ARD-Kommentar offen vom kalten Krieg (hab hier leider keinen Link, ist schon eine Weile her, sorry) und davon, keine Angst davor zu haben, den letzten hätte man ja gewonnen, die Bundesregierung beschließt Waffenlieferungen in den Irak, die Nato stellt eine Kampftruppe gegen Russland zusammen und fordert von allen Mitgliedsstaaten höhere Rüstunsausgaben.
Und am meisten erschreckt mich, wie natürlich jedermann auf einmal über einen möglichen Krieg redet. Gestern war ich mal wieder unter Leuten und hab halb mitbekommen, wie ein paar Leute im Scherz darüber gesprochen haben, was man am besten tun könnte, wenn Russland auch in Deutschland einmarschiert. Olli Schulz und Jan Böhmermann definierten in ihrer Sendung „Sanft & Sorgfältig“ am Sonntag „Die großen Fünf“ diesmal als die großen fünf Fluchtmöglichkeiten im Falle eines russischen Einmarsches. Klar, das läuft momentan alles auf einer ironischen Ebene, aber das allein finde ich schon heftig.
Ich meine, was soll das, ich dachte, wir waren immer so demokratisch, haben versucht, alles mit Worten zu lösen, selbst als die Mehrheit schon aufgegeben hatte.
Und jetzt rasseln alle mit ihren Ketten.

Heute früh hab ich ein Interview zum Thema „Deutsche kämpfen als Dschihadisten mit dem IS“ gesehen. Was sich da durchzieht ist die Fassungslosigkeit, wie kann denn bitte jemand so etwas machen und freiwillig für jemanden kämpfen (und dann auch noch ausgerechnet für den IS).
Aber man muss sich doch nur mal anschauen, was für Töne man im eigenen Land anschlägt, um Leute für den Krieg zu motivieren. Ich kann mich nicht auf der einen Seite über solche „Kriegsbegeisterte“ Islamisten aus Deutschland aufregen und auf der anderen Seite Videos produzieren, auf denen eine weltweite  Verteidigung der Freiheit durch deutsche Soldaten im Call-of-Duty-Stil gezeigt wird.

Mich stört bei all dem eigentlich bloß, mit welcher Selbstverständlichkeit man in egal welchem Konflikt sofort die moralische Überlegenheit beansprucht. Zugegeben, Deutschland ist im letzten halben Jahr nicht einfach so in ein Nachbarland einmarschiert und die Bundeswehr hat in den letzten 10 Jahren mit Sicherheit wesentlich weniger Kriegsverbrechen begangen, als es der IS momentan tut. Und trotzdem, das Bild von dem ach so diplomatischen Deutschland, der Freiheitsverteidigenden EU, dem Westen, der immer nur die andere Wange hinhällt, will sich bei mir einfach nicht so richtig einstellen.

Wollt ihr wissen was Liebe ist? (I)

Wollt ihr wissen was für mich Liebe ist?

Dann schaut euch How to train  your Dragon 2 an. Da gibt es diese eine Szene, ist mir jetzt egal, wenn ich euch spoile, diese eine Szene wo Stoick auf seine Frau trifft. Nur dachte Stoick seit über zehn Jahren, dass seine Frau von Drachen getötet wurde. Stattdessen wurde sie nur entführt und entschied sich für ein Leben unter den Drachen, weil sie ihr wahres Wesen erkannte. Und jedenfalls trifft Stoick nach all diesen Jahren überraschend auf eben diese Frau, die er liebte und die so schnell aus seinem Leben gerissen wurde. Und als sie sich sehen sagt er nichts mehr, er geht einfach langsam auf sie zu. Seine Frau, Valka, kann damit nicht umgehen, weicht zurück, versucht sich zu entschuldigen, ihre Situation zu erklären, faselt etwas von Ausflüchten. Aber Stoick geht einfach weiter auf sie zu. Valka geht so weit zurück bis sie an die Wand stößt, hält ihren Stab schützend vor ihre Brust, kann nicht deuten wie Stoick auf sie reagiert. Sie bittet ihn darum, sie doch wenigstens anzubrüllen, doch Stoick geht einfach auf sie zu. Er berührt mit seiner riesigen Pranke sanft das Gesicht seiner Frau und spricht nach kurzem Zögern diesen einen Satz. 
Und dann küsst er sie sanft und vorsichtig auf ihre Lippen.
Das ist Liebe.