You Are Not So Smart ist ein Buch von David McRaney, das 2011 veröffentlicht wurde und in dem er auf die psychologischen Eigenheiten des Menschen eingeht. In dieser Serie möchte ich alle beschriebenen Verhaltensweisen zusammenfassen, um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten.
Wir gehen davon aus, dass wir erklären können, warum wir etwas mögen, obwohl wir, wenn wir danach gefragt werden, uns wahrscheinlich einen Grund ausdenken. Die Gründe für emotionale Zustände sind für unser Bewusstsein nicht vollständig zugänglich, sodass wir nicht wissen können, ob unsere Erklärung zu unseren Gefühlen stimmt.
Wenn wir erklären sollen, warum wir ein kreatives Werk mögen, so verändert der Gedankenprozess, den wir in Gang setzen, unsere Meinung zu dem Werk. Ein Wissenschaftler an der Universität von Virginia hat dies mit dem Poster-Test deutlich gemacht. Er hat eine Gruppe von Student*innen darum gebeten, sich Poster auszusuchen und ließ sie dann damit gehen. Bei einer zweiten Gruppe sollten die Student*innen jedoch diesmal erklären, warum sie das Poster ausgewählt haben. Nach sechs Monaten war die zweite Gruppe mit ihrer Auswahl unzufriedener als die erste. Die Gruppe, die sich nicht erklären musste, hatte mehr von ihrer Entscheidung.
Folgen: Erklärungen, warum man etwas mag, verlieren einen Teil ihrer Bedeutung, weil sie nicht überprüft werden können und wahrscheinlich allein von der Plausibilität der Argumentation abhängen. Dennoch würde ich eine Erklärung nicht ablehnen, weil eben nicht sicher ist, ob bestimmte Aspekte des Inhalts nicht doch eine Rolle bei der Entwicklung von Gefühlen spielen können. Ich merke zum Beispiel an mir selbst, dass mich in bestimmten Momenten ruhige Filme eher ansprechen, weil ich mich dabei entspannen kann. Warum ich mich dabei entspannen kann, weiß ich nicht. Aber bestimmte Aspekte lassen sich anscheinend mit einem Gefühlszustand verbinden.