Lernen: You Are Not So Smart – The Argument from Ignorance

You Are Not So Smart ist ein Buch von David McRaney, das 2011 veröffentlicht wurde und in dem er auf die psychologischen Eigenheiten des Menschen eingeht. In dieser Serie möchte ich alle beschriebenen Verhaltensweisen zusammenfassen, um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten.

Es besteht die Möglichkeit, dass wir eine Erklärung annehmen, weil wir die Argumente der Gegenseite ignorieren oder kleinreden. Bei dieser Argumentationsform reicht es uns aus, dass wir etwas nicht wissen, um darüber zu erklären, dass etwas wahr oder falsch ist.

Wir könnten beispielsweise davon ausgehen, dass es das Loch-Ness-Monster gibt, weil bisher zu wenige Beweise geliefert wurden, dass es nicht existiert. Dasselbe gilt für die Mondlandung. Wie können wir uns sicher sein, dass sie wirklich stattgefunden hat? Wenn wir eine bestimmte Auffassung lange genug vertreten, dann versuchen wir sie zu beschützen, weil sie ein Bestandteil unserer Persönlichkeit geworden ist.

Folgen: Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, Argumentationen ständig zu überprüfen und alle Möglichkeiten miteinzubeziehen. Allerdings halte ich das Ignoranzargument letztendlich für unauflösbar. Jede These besitzt nur eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Manche davon sind wahrscheinlicher, manche unwahrscheinlicher. Doch genau zu entscheiden, ab wann etwas so wahrscheinlich wird, dass es sich über andere Thesen hinwegsetzen kann, ist sehr anstrengend und braucht gute Argumente. Dennoch können wir darauf achten, dass wir nicht so schnell einfach etwas hinnehmen, weil wir uns wünschen, dass es wahr wäre.

Lernen: You Are Not So Smart – The Argument from Authority

You Are Not So Smart ist ein Buch von David McRaney, das 2011 veröffentlicht wurde und in dem er auf die psychologischen Eigenheiten des Menschen eingeht. In dieser Serie möchte ich alle beschriebenen Verhaltensweisen zusammenfassen, um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten.

Wenn wir die Qualität der Quelle unserer Informationen als Argument für deren Glaubwürdigkeit heranziehen, dann handelt es sich um ein Autoritätsargument. Wir gehen davon aus, dass Menschen, die sich mit einem bestimmten Themenfeld auskennen, vertrauenswürdig sind, auch wenn sie sich zu einem anderen Bereich äußern.

Wenn uns ein Tauchlehrer beispielsweise Hinweise darauf gibt, wie wir unsere Sauerstoffflasche zu bedienen haben, dann sollten wir besser zuhören, damit wir nicht ertrinken. Wenn der gleiche Lehrer allerdings dazu übergeht, uns von seinen Erfahrungen mit einem Unterwasservolk zu berichten, dann sollten wir vielleicht nicht mehr so vertrauensselig agieren.

Folgen: Autoritätsargumente sind nicht von Grund auf schlecht. Wenn wir eine Person kennen, die sich mit einem bestimmten Thema besonders gut auskennt, dann können wir auch dieser Person vertrauen. Wir sollten nur darauf achten, dass wir, falls uns etwas merkwürdig vorkommt oder Argumente uns nicht schlüssig erscheinen, nachfragen, um eine genauere Erklärung zu erhalten.

Lernen: You Are Not So Smart – Brand Loyalty

You Are Not So Smart ist ein Buch von David McRaney, das 2011 veröffentlicht wurde und in dem er auf die psychologischen Eigenheiten des Menschen eingeht. In dieser Serie möchte ich alle beschriebenen Verhaltensweisen zusammenfassen, um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten.

Wir tendieren dazu, unsere Ausgaben zu verteidigen, auch wenn wir nicht erklären können, warum wir uns für sie entschieden haben. Jede dieser Entscheidungen ist mit Gefühlen verbunden, die sich verstärken, wenn wir eine feste Verbindung aufbauen, zum Beispiel in Form von Besitz.

Wir streiten darüber, ob Xboxen oder Playstations, PCs oder Macs, Coca Cola oder Pepsi besser sind. Wir fangen an, auf Reddit darüber zu diskutieren, versuchen Vergleiche zu ziehen und uns zu rechtfertigen. Selbst wenn wir etwas geschenkt bekommen, bauen wir eine emotionale Beziehung dazu auf.

Folgen: Doch warum verteidigen wir diese Dinge? Sind sie ein Ersatz für unsere familiären Gefühle? Ich denke, dass wir darauf achtgeben sollten, nicht mehr so intensiv für unsere Gegenstände zu argumentieren und lieber das Positive mit anderen zu teilen.

Lernen: You Are Not So Smart – Apophenia

You Are Not So Smart ist ein Buch von David McRaney, das 2011 veröffentlicht wurde und in dem er auf die psychologischen Eigenheiten des Menschen eingeht. In dieser Serie möchte ich alle beschriebenen Verhaltensweisen zusammenfassen, um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten.


Wir suchen Bedeutung in zufälligen Ereignissen, weil diese uns möglicherweise Zusammenhänge offenbaren, die uns schützen können. Wir nehmen bestimmte Muster und Geschichten wahr und interpretieren diese im Zusammenhang mit unserer Persönlichkeitsentwicklung.
Eine ausgeprägte Neigung zu diesem Phänomen führt zu einer übermäßigen Verknüpfung von alltäglichen Ereignissen mit eigenen Überzeugungen: Es muss doch etwas Besonderes sein, dass ich meinen Geburtstag mit so vielen meiner Lieblingsberühmtheiten teile, obwohl man seinen Geburtstag natürlich mit Millionen von Menschen auf der Erde teilt. Oder die Zahl 23 muss doch irgendeine besondere Bedeutung haben, wenn sie an den verschiedensten Stellen in meinem Leben auftaucht, auch wenn die Zahl nur bedingt häufiger auftritt, als andere Zahlen.
Folgen: Eine abschließende Suche nach Bedeutung ist immer zum Scheitern verurteilt, wenn man sich mit den Antworten nicht irgendwann zufrieden gibt. So kann ich jeden Zusammenhang immer hinterfragen und ihn in seiner Bedeutung anzweifeln. Wenn wir uns jedoch vollkommen gegen eine Bedeutungsfindung stellen, dann können wir gar nichts erklären. Ich denke aber, dass es sinnvoll ist, bestimmten Geschichten zu vertrauen, um sachkundige Aussagen treffen zu können. Wenn wir zum Beispiel einen Ball fallen lassen, dann gehen wir davon aus, dass uns die Wissenschaft sagt, dass er nach unten fallen sollte. Vielleicht sollten wir deshalb darauf achten, dass wir lediglich versuchen, gute Argumente für unsere Überzeugungen zu finden.

Lernen: You Are Not So Smart – The Dunning-Kruger Effect

You Are Not So Smart ist ein Buch von David McRaney, das 2011 veröffentlicht wurde und in dem er auf die psychologischen Eigenheiten des Menschen eingeht. In dieser Serie möchte ich alle beschriebenen Verhaltensweisen zusammenfassen, um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten.

Je weniger wir von etwas wissen, desto eher haben wir das Gefühl, gut darin zu sein. Wir gehen davon aus, dass unser Fortschritt von Amateur zu Experte genauso lang dauert, wie der Zeitabschnitt zwischen Unwissendem und Amateur.

Der Dunning-Kruger-Effekt sollte jedoch stark hinterfragt werden, weil die Forschung von Dunning und Kruger eher darauf schließen lässt, dass Menschen dazu tendieren, ihre eigenen Ergebnisse etwas über dem Durchschnitt einzuschätzen, obwohl sie unterdurchschnittlich abgeschnitten haben. Dennoch ist die Argumentation schlüssig, dass Menschen, die wenig über ein Thema wissen, schlechter einschätzen können, ob sie gut oder schlecht gewesen sind, weil sie ja nicht wissen, was gut oder schlecht in diesem Sinn bedeutet.

Reality-Sendungen im Fernsehen spielen mit der Vorstellung, dass den Schauspielern das Gefühl gegeben wird, dass sie im Zentrum einer schauspielerischen Karriere stehen, obwohl man sich eher über sie lustig macht. Dasselbe gilt für Casting-Shows. Die Menschen gehen davon aus, dass sie gut in dem sind, was sie tun, weil niemand ihrer Freunde ihnen sagt, dass sie erst am Anfang stehen.

Folgen: Je mehr wir über eine komplexe Aufgabe wissen, je mehr wir darin geübt sind, desto besser können wir uns mit anderen vergleichen, desto eher sehen wir auch unsere Schwächen und wissen, wo wir uns verbessern müssen. Wenn wir allerdings wenig wissen, dann ist es wahrscheinlich, dass wir uns selbst überschätzen.

Lernen: You Are Not So Smart – The Bystander Effect

You Are Not So Smart ist ein Buch von David McRaney, das 2011 veröffentlicht wurde und in dem er auf die psychologischen Eigenheiten des Menschen eingeht. In dieser Serie möchte ich alle beschriebenen Verhaltensweisen zusammenfassen, um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten.

Je mehr Menschen einen Unfall beobachten, desto weniger fühlt man sich selbst dafür verantwortlich, einzugreifen. Man geht davon aus, dass sich die Menschen in der Umgebung darum kümmern werden, weil man selbst ja eigentlich nichts damit zu tun hat.

Wenn jemand mit seinem Auto liegen bleibt, dann besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, an einer schlecht befahrenen Straße, auf jemanden zu treffen, der einem hilft. Zwar trifft man auf der gut befahrenen Straße wahrscheinlich auf mehr Autofahrer, aber es besteht die Chance, dass diese sich denken. Ach, die nächste Person, die vorbeifährt, wird sicherlich helfen. Wenn das jedoch jede Person denkt, dann hält nie jemand an.

Folgen: Menschen tendieren auch dazu, in Gruppen weniger zu reagieren, weil sie die anderen beobachten, ob diese etwas unternehmen. Das führt dazu, dass Gruppen wesentlich länger brauchen, um anderen zu helfen. Wenn man sich also in einer Gruppe befindet, sollte man sofort helfen, anstatt sich erst über seine Umgebung bewusst zu werden.

Lernen: You Are Not So Smart – The Availability Heuristic

You Are Not So Smart ist ein Buch von David McRaney, das 2011 veröffentlicht wurde und in dem er auf die psychologischen Eigenheiten des Menschen eingeht. In dieser Serie möchte ich alle beschriebenen Verhaltensweisen zusammenfassen, um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten.

Die Tendenz, eher an etwas zu glauben, von dem man schon einmal gehört hat. Es ist einfacher, etwas in Geschichten zu glauben, als in Zahlen oder abstrakten Darstellungen, weil letztere eben in der Entwicklungszeit des menschlichen Gehirns nicht so zugänglich gewesen sind. Je zugänglicher jedoch eine Information ist, desto schneller wird sie verarbeitet. Und je schneller sie verarbeitet wird, desto wahrscheinlicher wird sie geglaubt.

Wenn jemand aus der näheren Umgebung stirbt, nachdem er oder sie sich impfen lassen hat, dann wird man dazu tendieren, Impfungen als wesentlich größere Gefahr zu betrachten, auch wenn es statistisch gesehen keinen Grund dafür gibt. Sobald sich Informationen im Kopf breit gemacht haben, überschatten sie neue Informationen, sodass diese einen wesentlich geringeren Wert besitzen.

Folgen: Wir sollten uns darauf einstellen, dass wir neue und schwierige Informationen verarbeiten lernen, damit wir eine bessere Herangehensweise entwickeln, nicht nur den Geschichten aus unserer Umgebung zu vertrauen.

Lernen: You Are Not So Smart – Introspection

You Are Not So Smart ist ein Buch von David McRaney, das 2011 veröffentlicht wurde und in dem er auf die psychologischen Eigenheiten des Menschen eingeht. In dieser Serie möchte ich alle beschriebenen Verhaltensweisen zusammenfassen, um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten.


Wir gehen davon aus, dass wir erklären können, warum wir etwas mögen, obwohl wir, wenn wir danach gefragt werden, uns wahrscheinlich einen Grund ausdenken. Die Gründe für emotionale Zustände sind für unser Bewusstsein nicht vollständig zugänglich, sodass wir nicht wissen können, ob unsere Erklärung zu unseren Gefühlen stimmt.
Wenn wir erklären sollen, warum wir ein kreatives Werk mögen, so verändert der Gedankenprozess, den wir in Gang setzen, unsere Meinung zu dem Werk. Ein Wissenschaftler an der Universität von Virginia hat dies mit dem Poster-Test deutlich gemacht. Er hat eine Gruppe von Student*innen darum gebeten, sich Poster auszusuchen und ließ sie dann damit gehen. Bei einer zweiten Gruppe sollten die Student*innen jedoch diesmal erklären, warum sie das Poster ausgewählt haben. Nach sechs Monaten war die zweite Gruppe mit ihrer Auswahl unzufriedener als die erste. Die Gruppe, die sich nicht erklären musste, hatte mehr von ihrer Entscheidung.
Folgen: Erklärungen, warum man etwas mag, verlieren einen Teil ihrer Bedeutung, weil sie nicht überprüft werden können und wahrscheinlich allein von der Plausibilität der Argumentation abhängen. Dennoch würde ich eine Erklärung nicht ablehnen, weil eben nicht sicher ist, ob bestimmte Aspekte des Inhalts nicht doch eine Rolle bei der Entwicklung von Gefühlen spielen können. Ich merke zum Beispiel an mir selbst, dass mich in bestimmten Momenten ruhige Filme eher ansprechen, weil ich mich dabei entspannen kann. Warum ich mich dabei entspannen kann, weiß ich nicht. Aber bestimmte Aspekte lassen sich anscheinend mit einem Gefühlszustand verbinden.

Lernen: You Are Not So Smart – Normalcy Bias

You Are Not So Smart ist ein Buch von David McRaney, das 2011 veröffentlicht wurde und in dem er auf die psychologischen Eigenheiten des Menschen eingeht. In dieser Serie möchte ich alle beschriebenen Verhaltensweisen zusammenfassen, um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten.

Wenn wir in eine scheinbar nachvollziehbare Katastrophe hineingeraten, haben wir die Tendenz dazu, die Gefahr herunterzuspielen. Wir betrachten alle Ereignisse unter Einbezug unser bisherigen Erfahrungen, was dazu führt, dass wir Gefahren unterschätzen, wenn in unserem Alltag bisher noch nichts weiter Schlimmes passiert ist. Weiterhin führt Normalcy Bias dazu, dass Menschen versuchen, diejenigen zu beruhigen, die sich dagegen wehren, damit sie ihre Ruhe bewahren können.

Ein gutes Beispiel für Normalcy Bias sind Sturmwarnungen. Menschen haben in ihrem Leben sicherlich schon einige Stürme mitgemacht. Wenn sich darunter allerdings kein Sturm befunden hat, der etwas Wichtiges zerstört hat, dann werden Stürme eben nicht so ernstgenommen. Es werden nun Wetterwarnungen ausgegeben, aber diese werden größtenteils ignoriert, weil der angekündigte Sturm in Hinblick auf die bekannten Stürme bewertet wird. Und da die bekannten Stürme nicht so stark gewesen sind, wird davon ausgegangen, dass dieser Sturm wahrscheinlich auch nicht so stark wird.

Folgen: Normalcy Bias hilft dabei, die eigene Umgebung aufzunehmen und besser von Veränderungen zu unterscheiden. Ansonsten wäre alles für uns ständig neu und wir könnten nichts unterscheiden. Manchmal führt dieses Verhalten aber dazu, dass wir bis zur direkten Berührung nichts Besonderes in einer neuen Information sehen. So werden Warnungen vor einem starken Sturm oder einer Flut ignoriert, weil bisher nichts Sichtbares darauf hingedeutet hat, dass es schlimm werden könnte. Dasselbe gilt natürlich auch für globale Probleme wie dem Klimawandel oder das Ölfördermaximum. Probleme werden normal, weil wir uns nicht vorstellen können, welche Auswirkungen sie haben.

Lernen: You Are Not So Smart – Prokrastination

You Are Not So Smart ist ein Buch von David McRaney, das 2011 veröffentlicht wurde und in dem er auf die psychologischen Eigenheiten des Menschen eingeht. In dieser Serie möchte ich alle beschriebenen Verhaltensweisen zusammenfassen, um ein besseres Verständnis dafür zu erhalten.


Prokrastination beschreibt unser Verhalten, anstrengende Handlungen vor uns her zu schieben. Wir sind furchtbar darin, unsere emotionalen Zustände vorherzusagen, ob wir zum Beispiel in Zukunft etwas wollen oder nicht. 
Das beste Beispiel für Prokrastination ist, wie wir selbst mit Fristen umgehen. Wenn wir die Möglichkeit haben, Fristen für uns selbst zu setzen, dann wählen wir in den meisten Fällen das Maximum, weil wir davon ausgehen, dass wir die meiste Zeit in etwas investieren können und damit das beste Ergebnis herauskommen wird.
In einer Studie von Klaus Wertenbroch und Dan Ariely wurde Studenten die Aufgabe gestellt, drei Arbeiten innerhalb von drei Wochen einzureichen. Drei Gruppen wurden unterschiedliche Möglichkeiten gegeben, die Fristen dafür selbst zu setzen. Gruppe A konnte die Fristen frei setzen, Gruppe B musste drei unterschiedliche Fristen nehmen und Gruppe C musste jeweils eine Arbeit pro Woche einreichen. In der Auswertung hat sich herausgestellt, dass Gruppe C am besten abgeschnitten hat, gefolgt von Gruppe B und dann erst Gruppe A.
Folgen: Wir können unserem zukünftigen Ich nicht vertrauen, weil es wahrscheinlich genauso gestresst sein wird, wie wir in diesem Moment. Unsere beste Herangehensweise, um gegen das Verschieben von wichtigen Aufgaben vorzugehen, besteht darin, unser zukünftiges Ich in eine Situation zu versetzen, in der es sich nicht mehr herausreden kann. Mit welchen Mitteln das genau geschehen soll, liegt jedoch in jedem von uns selbst begründet.