Flüchtlinge: Ich mache mir zurzeit Gedanken darüber, welche Auswirkungen der Umgang mit Flüchtlingen auf unsere zukünftige Gesellschaft hat. Dabei sehe ich die Angst und die Ablehnung ihnen gegenüber als mögliche Brutstätte für wesentlich umfangreichere terroristische Aktivitäten. Ich glaube auch, dass die meisten Menschen noch davon ausgehen, dass die Flüchtlinge relativ bald wieder in ihre Heimat zurückkehren. Doch meiner Ansicht nach sollte man jetzt schon überlegen, wie man mit einer Gesellschaft umgeht, in der sie ein fester Bestandteil unseres Alltags sind. Zurzeit steht mir da in den Medien noch zu sehr die Willkommens- bzw. Hasskultur der Deutschen im Vordergrund. Dabei geht es doch eigentlich darum, dass wir als Menschen versuchen, egal unter welchen Bedingungen miteinander auszukommen. Dazu John Green.
Griechenland: Die Griechenland-Krise hat sich zunächst aufgelöst, weil am 14. August die Auflagen für ein drittes Hilfspaket in Höhe von 86 Milliarden Euro vom griechischen Parlament angenommen wurden. Das bedeutet, dass Griechenland jetzt das Geld der Euroländer benutzen kann, um seine Schulden für die nächsten drei Jahre zurückzuzahlen. Damit hat sich Griechenland Zeit für einen Wiederaufbau der Wirtschaft erkauft. Die linke Regierung ist mit ihren Zielen gescheitert, sich aus der Abhängigkeit der Euro-Länder zu befreien. So ähneln die für das Hilfspaket geforderten Reformen eher einer Ausbeutung Griechenlands. Ob in drei Jahren ein weiteres Hilfspaket notwendig wird, hängt von der weiteren Entwicklung ab. Zurzeit sieht es für mich so aus, als ob Griechenland durch die Abhängigkeit vom Hilfspaket wohl seine Souveränität verloren hat.
Ukraine: Selbst nach dem Minsk-II-Abkommen vom Februar, das einen Abzug schwerer Waffen aus einer Pufferzone der Frontlinie vorsieht und auf einen Friedensprozess hinarbeitet, kommt es immer wieder zu Kampfhandlungen. Seit dem 1. September, dem ukrainischen Schulanfang, scheint nun eine erstmals von beiden Seiten verbindliche Waffenruhe zu bestehen.
Kausalität und freier Wille: Zurzeit beschäftige ich mich mit der Frage nach der Verbindung von Kausalität und freiem Willen. Es scheint eine Reihe von Konzepten zu geben, die die Welt erklären, aber es scheint schwierig zu sein, bestimmte Konzepte zu vergleichen oder sie darüber hinaus miteinander in Einklang zu bringen.
Mein Hauptanliegen besteht zurzeit darin, eine logische Verbindung zwischen Evolution und der Entwicklung von Vernunft zu finden. Die Vernunftsfähigkeit des Menschen muss sich innerhalb der Evolution und innerhalb des Entwicklungsprozesses vom Kind zum Erwachsenen herausbilden. Wenn das aber der Fall ist, dann ist die Vernunft von einer materiellen Wirklichkeit abhängig, die kausale Zusammenhänge besitzt. Das würde allerdings bedeuten, dass es einen Determinismus gibt.
Als Gegenposition könnte man einwerfen, dass die Evolution zu etwas führt, das sich nicht mehr der Kausalität unterordnen muss. Wenn das allerdings der Fall ist, besteht die Frage, warum eine solche Situation nur bei uns Menschen eintreten soll und nicht bei jeder anderen Materie auch? Weiterhin ist die Frage, was die Grenzen dieser Kausalitätsunabhängigkeit ausmacht? Wenn etwas Grenzen besitzt, wie kann es sich dennoch unabhängig verhalten?
DDR: Ich lese zurzeit ein Buch über die Geschichte der DDR und finde darin interessant, wie sich das politische Gehabe der Zeit abgespielt hat. Mit ideologischen Anfeindungen und politischer Überwachung. (Walter Ulbricht wurde von Honecker durch das Ministerium für Staatssicherheit überwacht.) Insgesamt habe ich allerdings ein Gefühl von Übersättigung. Durch mein Aufwachsen im Osten nach der Wende fühle ich eine gewisse Ablehnung, was das Thema anbelangt. Mir sind die Methoden der Zeit egal, mir ist eine Ost-West-Unterscheidung egal, ich habe ein Bedürfnis, mich davon abzugrenzen, auch wenn ich erkenne, dass das vielleicht nicht sinnvoll ist, weil man von den Verhaltensweisen lernen kann.