Es ist ein merkwürdiges Gefühl, wenn eine Stadt an Schönheit verliert, weil man sie so gut kennenlernt, dass ihre Originalität anfängt zu bröckeln. Die Straßen ergeben plötzlich einen sinnvollen Zusammenhang und die Sehenswürdigkeiten verwandeln sich immer mehr in ganz normale Gebäude, die auch nur von Menschen errichtet wurden.
Wir arbeiten uns nur langsam vor. Mittagessen, diesmal Fast Food, danach über Pont Neuf und dann für eine Stunde im Shakespeare and Company versinken, einem Laden für englischsprachige Bücher mit einer atemberaubenden Atmosphäre: Die weiße, schläfrige Katze im oberen Stockwerk auf dem Sofa zwischen hunderten feinsäuberlich bis an die Decke in alten Holzregalen sortierten Büchern lässt keine Wünsche übrig. Bei mir werden es zwei Comics und das erwähnenswerte Gefühl, etwas aus Paris mitzunehmen, was mich auch später noch beeindrucken könnte.
Den Abschluss unseres heutigen Abstecher machen das Pantheon und der Jardin du Luxembourg. Das Pantheon ist die Grab- und Gedenkstätte einiger der größten französischen Denker und Autoren. Victor Hugo, Emile Zola, Alexandre Dumas, ihnen allen gewährt man in den Gemäuern ihre letzte Ruhe. Der Jardin du Luxembourg ist dahingehend ein Platz der Ruhe und Entspannung. Dort vor dem Springbrunnen zu sitzen und Tauben beim „Sterben“ zuzusehen, hat schon etwas Besonderes an sich. Der Rückweg gestaltet sich unkompliziert. Wir steigen in die Metro ein, steigen aus, kaufen Abendbrot und schließen die Mietwohnung auf. Langsam wird es zur Gewohnheit.